Der Weg der Menschheit zu Wissen,
Übersicht über die Einleitung
Die Betrachtung der Physikgeschichte mit ihren Hindernissen und Irrtümern sowie Lösungsfindungen fördert das Realitätsverständnis. Ein irrtumsbefreites Realitätsverständnis wiederum ist Voraussetzung für anhaltendes Wohlsein.
Gleichzeitig entsteht durch die Betrachtung der Wissensentwicklung ein allgemeines Verständnis für das Entstehen und Auflösen von Irrtümern.
Physikwissenschaftsgeschichte ist mehr als die Entdeckung und der Nachweis unsichtbar kleiner Teilchen und grosser summierter Kräfte. Sie ist auch mehr als der Weg zur Entdeckung elektrischer oder atomarer Verwendungsmöglichkeiten, chemischer Prozesse, technisch unterstützter Fortbewegung oder maschineller Datenverarbeitung und kabelloser Datenübermittlung.
Die Geschichte der Physikwissenschaft fand zu jedem Zeitpunkt vor dem Hintergrund der bestehenden Weltbilder und deren Irrtümer statt. Das aktuelle Weltbild prägte die Forscher. Deren Ergebnisse und Findungen veränderten wiederum das jeweilige Denken und damit die Kultur und das Weltbild.
Theologie als Verfechtung metaphysischer Überzeugungen kann den Anspruch an die heutigen Standards der Wissenschaftlichkeit nicht mehr erfüllen. Ihr Anrecht auf eine eigene Fakultät ausserhalb der Geschichtswissenschaft ist in Frage gestellt. Ähnlich verhält es sich mit diversen Sparten der Philosophie, z.B. als Weisheitsliebe oder die Auseinandersetzung mit Metaphysik.
Für die Nachvollziehbarkeit der Physikgeschichte bleibt beider begleitende Bedeutung wesentlich, sei es als wissenschaftsfördernd oder -hemmend.
Tatsächlich verhalfen die Prinzipien der antiken griechischen Philosophie der Physikwissenschaft zu ihrem Anfang und Fortschritt:
Im Zentrum philosophischer und theologischer Betrachtungen befand und befindet sich zudem vornehmlich das menschliche Befinden (Wohl- und Unwohlsein). Auch dies begleitet die Physikgeschichte durch jede Epoche: der Mensch auf der Suche nach Antworten, Linderung, Sicherheit, Harmonie und Ruhe.
Weiter ist auch die gegenwärtige, globale, ökologische Problematik Gegenstand der Physikgeschichte: der Mensch, der die technologischen Resultate der Physikwissenschaft für ein gesuchtes Wohlsein einsetzt, sei es für das angenehmere Überleben (Nahrung, Wohnung, Heizung, Kühlung, Komfort, Transport), zur Sicherheit (polizeilicher und militärischer Einsatz von Technologie) oder bei der Gestaltung der Arbeit und Freizeit (Infrastruktur, Konsum, Unterhaltung, Reisen) mit entsprechenden Übertreibungen in allen Bereichen.
Grundsätzlich ist Physik das Erforschen von Materie im Raum und der diesbezüglichen Wechselwirkungen.
Chemie und Biologie (u.a. auch Metabolismus, Genetik, Evolution) sind aus moderner Betrachtung ebenfalls Disziplinen der Physik. Alles was sich ereignet geschieht im Raum zwischen Teilchen, die sich bewegen, anziehen und abstossen, verbinden und trennen. Nur so wird Biologie von Grund auf verständlich.
Leben ist Physik, Reizreaktionen und Instinkte sind Physik.
Spätestens das Computerzeitalter und das Erforschen künstlicher Intelligenz zeigen auf, dass auch Datenverarbeitung mechanische Physik ist, und somit auch Denken und Intelligenz. Unabhängig ob von Maschinen oder biologischen Organen ausgeführt, gehört dazu auch irrtümliches und kreatives Denken wie auch Entscheiden und Handeln.
Physik ist grundlegend simpel:
Mehr ist da nicht. (→ Elementarphysik)
Erst die Vielfalt der Teilchen-Kombinationsmöglichkeiten im Raum und deren unterschiedliche Ansammlungen (u.a. Festkörper, Flüssigkeiten, Gase), deren Grösse, Dichte, Geschwindigkeiten, Verbindungen und Vermischung macht die Realität und damit die Physikwissenschaft zu etwas sehr Komplexem.
Mehrere Milliarden Jahre dauerte auf der Erde die natürliche Entwicklung für die Organbildung, damit eine Betrachtung und Analyse der Realität möglich wurde.
Sobald die Menschen die physikalischen Grundregeln der Natur erkannt hatten, brauchten sie weniger als 200 Jahre um Maschinen herzustellen, die das menschlichen Wahrnehmungsspektrum sowie die menschliche Wahrnehmungspräzision und Datenverarbeitung bei weitem übertrafen, sowohl bezüglich Geschwindigkeit als auch bezüglich Präzision.
Fortschritt im Wissen beruht auf genauem
• Betrachten,
• Analysieren,
• Schlussfolgern
• und Überprüfen.
Das Wissen und Verständnis früher Menschen entsprach dem Wissen heutiger Kinder. Als die Intelligenz der Menschheit fortgeschritten genug war um zu verstehen, war da im Gegensatz zu heute niemand, um Unverstandenes oder falsch Verstandenes korrekt zu erklären.
Fundiertes Wissen war frühen Menschen weder zugänglich noch möglich. Es war nicht einmal vermutbar oder erahnbar.
Die Menschen fanden in diesen Bereichen keine physische, realistische Antworten. Es entstand die Metaphysik.
Bei komplexen Themen wie physikalischen Strukturen und Vorgängen musste sich die Menschheit selbständig von a) völligem Nichtverstehen über b) Vermutungen, Irrtümer und Experimente zu c) jeweils bestmöglichem Wissen vorarbeiten.
Entsprechend lange hielten diverse Irrtümer an.
An Blitze schleudernde Gottheiten glaubt heute kaum jemand mehr (Kapitel 1).
Doch es dauerte zehntausende Jahre der Fehlinterpretationen, bis um 1752 die natürliche Entstehung von Blitzen nachgewiesen werden konnte (Kapitel 8).
Weitere mindestens 200 Jahre dauerte es, um die tatsächlichen Vorgänge bei Blitzschlägen auf Teilchenebene relativ präzise zu verstehen.
Der Kosmos / die Realität |
Jahre |
Erklärungsnot metaphysische Irrtümer, irrtümliche Ansätze und 4deren Behebung |
unser Sonnensystem |
-4 Mrd. |
|
habitable Bedingungen auf der Erde und erste Lebensformen (Reproduktion) |
-3.5 Mrd. |
|
physikalische Sinne, Nervensysteme, Gehirne |
fortschreitend |
|
Intelligenz, Irrtümer, wachsendes Verständnis |
-2.5 Mio. |
|
Sprache |
-400000 |
• Gottheiten, Geister, Seelen und Jenseits Polytheismus, Aberglaube, individuelle Praktiken und kultische Zusammenkünfte Kulte (Rituale, Beten, Segnen, Opfern, Sceancen) Spiritualität, Esoterik, Religion, Astrologie, Legenden, Prophezeiungen, Kreationismus, Monotheismus, |
Mathematik und Schrift |
-9000 |
religiöse Schriften |
Philosophie: • alte Schriften verlieren Wahrheitsanspruch • strikte Wahrheitsprüfung • erforschen und ordnen |
-2500 |
• Philosophische Metaphysik • Ideenlehre • unbewegter Beweger (philosophischer Monotheismus) als Grundlage für (Himmels-)Bewegungen • Seelen als Grundlage für Leben |
Physik |
-2500 -2200 |
• u.a. Vier-Elemente-Lehre • Epizykel im geozentrischen Weltbild |
Die sich wehrende religiöse Glaubenskultur |
-1900 |
• Theologie (Instrumentalisierung der Philosophie) Beibehaltung des Wahrheitsanspruchs alter Schriften, u.a. Wahrheitsbeugung, Wunder, Versprechungen, autoritäre Dogmatisierung |
Heliozentrisches Weltbild |
-400 |
|
Mechanik |
-400 |
4 Materielle Bewegungsgesetze |
Gravitation |
-330 |
4 Erklärung der Himmelsbewegungen |
Atome und Moleküle |
-280 |
4 Erklärung des Materieaufbaus |
Elektrischer Strom |
-220 |
|
Evolution, Genetik |
-160 |
4 Erklärung biologischen Entstehens und Funktionierens |
Elektromagnetismus |
-150 |
4 Erklärung des Lichts |
Elektronen |
-125 |
4 Erklärung der Elektrizität und des Molekülverhaltens |
kleinste Wirkung (Wirkungsquantum) |
-115 |
masselose Teilchen |
Metabolismus (Stoffwechsel) |
-115 |
4 erklärt Leben und Befinden |
Raumkrümmung |
-105 |
Relativistik => Zeitkrümmung, Singularitäten (Urknall aus dem Nichts, Inflation, schwarze Löcher ohne Inhalt), Eigenzeiten (Eigenrealitäten), Kausalitätsverlust |
Protonen, Neutronen, Atomphysik |
-90 |
|
Astrophysik |
-90 |
4 erste Erklärungen für die kosmische Geschichte |
Neutrinos und Quarks |
-60 |
|
Quantenfelder |
-60 |
|
KI / Denkende, handelnde Maschinen |
-10 |
4Bewusstsein und Denken als physikalische Prozesse |
Ausstehend |
|
4 Aufhebung letzter Definitionslücken |
Schon die aktuelle Physiktheorie, noch mit vielen Diskrepanzen versehen, zeigt klar in Richtung Realität ohne metaphysische Aspekte.
Die Wissenschaftsgeschichte zeigt auf, wie äusserst anspruchsvoll das Erarbeiten von heute selbstverständlichem Wissen war. Viel erscheint den heutigen Menschen einfach und klar, z.B. dass die Erde die Sonne umkreist. Dies zu erkennen war zu früher Zeit den hervorragendsten Forschern mit bestem Bemühen, Betrachten und Analysieren nicht möglich.
Allein für die rückblickend simpel scheinende Entdeckung der zentralen Sonne benötigten die Menschen Zehntausende von Jahren.
Überzeugungen vermitteln Lebenssicherheit, sie loszulassen bedeutet für viele ein mühsames Durchdenken und Überprüfen und/oder ein unangenehmes Zugeständnis eigener Fehlerhaftigkeit.
Wir sehen ein Bild mit einem grossen Mann und einer kleinen Frau. Es handelt sich um eine optische Täuschung.
Bezugspunkte sowie Linien und deren perspektivischen Normalverläufe sind für unsere Bildinterpretation wichtig. Doch Linien können auch täuschen oder fehlen.
Erst wenn es gelingt, den Betrachtungswinkel zu verändern oder die realen Distanzen, Bewegungen, Richtungen, Raster und Proportionen festzustellen, können solche Irrtümer aufgelöst werden.
Das Auflösung der Täuschung: die Konstruktion des Raumes mit scheinbaren und tatsächlichen Distanzen. Durch das Guckloch ist kaum erkennbar, dass das Zimmer weder quadratisch noch kubisch ist.
Um eine vergleichbare optische Täuschung handelt es sich in der Physik z.B. bei den sich scheinbar rückwärts bewegenden Planeten vor dem Fixsternenhimmel (Kapitel 5). Dort kommt eine Überholbewegung hinzu: das überholte Objekt bewegt sich vorwärts. Vom überholenden Betrachter aus bewegt es sich während dem Überholvorgang relativ zum Hintergrund rückwärts.
Beim Sternenhimmel fehlt uns jegliche optische Orientierungshilfe für Entfernungen. Wir sehen alle Sterne als gleich weit entfernt, oder wir vermuten hellere Sterne als nahe oder gross.
So sieht Venus als kleiner, von der Sonne beschienener Planet deutlich heller und grösser aus als milliardenfach grössere, entfernte Sterne.
Sowohl beim Kosmos als auch bei den unsichtbar kleinen Teilchen ist die fortschreitende Wahrheitsfindung abhängig vom Vorstellungsvermögen bezüglich Grössenverhältnisse und Distanzen.
Das Vorstellungsvermögen ist von zentraler Wichtigkeit.
Die Ergebnisse der Physikwissenschaft sind erstaunlich:
Die realen Distanzverhältnisse:
Die Sonne passt ca. 4'000 Mal in den Zwischenraum zu Pluto.
Das Proton im Wasserstoffatom passt ca. 20'000 Mal in den Zwischenraum zum Elektron.
Zudem ist auch das Proton selber wiederum nahezu leer. Ein Proton besteht aus drei Unterteilchen (Quarks), deren Durchmesser ca. 1700 Mal kleiner als der Protondurchmesser ist.
Die Raumfüllung durch die Quarks im Proton liegt weit unter einem Milliardstel.
Unsere Alltagsgegenstände, unsere Umgebung und auch wir selber bestehen gemäss dem allgemein akzeptierten Wissensstand zu weit über 99% (beinahe 100%) aus Raum,...
...und dennoch halten Dinge zusammen, haben eine Festigkeit und sind sichtbar.
Dermassen leer ist z.B. Gold:
Wenn man sich die Quarks im Atomkern von Gold als 1mm kleine Kügelchen vorstellt, dann befinden sich im dreidimensionalen Umkreis von ca. 10 Metern 591 solche Kügelchen (in Dreiergruppen: 79 Protonen und 118 Neutronen). Diese bilden den "festen" Kern.
Weitere 79, zehnmal kleinere Kügelchen (ca, 1/10mm, die Elektronen) befinden sich verteilt in einer Kugel von ca. 400 Metern Durchmesser.
In dieser Veranschaulichung übertrifft die Grösse eines Goldatoms die Grösse des Wembley-Stadions (300x315m).
Unser menschlicher Körper ist noch leerer:
Das für die Gewebebildung wichtigste Atom Kohlenstoff (ca. 28% unseres Gewichts) hat in der Stadion-Analogie im Anspielkreis nur 36 Mücken (36 Quarks, d.h. 6 Protonen und 6 Neutronen) und in der gesamten Umgebung nur 6 Pollen (Elektronen), und zwar ebenso in einem Raum, der die Grösse des Wembley-Stadions übertrifft.
Die Materie eines erwachsenen Menschen (70 kg, als Würfel ca. 40x40x40cm) schrumpft beim abstandslosen Aufhäufen der Quarks und Elektronen auf einen Würfel mit weniger als zwei Hunderttausendstel Millimetern Seitenlänge.
Neutronensterne bestehen aus solch stark komprimierter Materie. Ein Neutronenstern entsteht aus einem Stern mit der ca. zehnfachen Masse unserer Sonne. Nach der Supernova eines solchen Sterns bleibt dessen verdichteter Kern zurück, mit einem Durchmesser von ca. 10 Kilometern und einer Masse von ca. 1.2 Sonnen. Damit beinhaltet ein Neutronenstern mit 10 Kilometern Durchmesser mehr Materie als unser gesamtes Sonnensystem.
Wie die Physikwissenschaft von völliger Ahnungslosigkeit zu solch ausserordentlichem Wissen gelangte und dieses auch nachweisen kann, zeigt die Physikgeschichte auf.
Frühes wissenschaftliches Zeitalter (ab 600 v.u.Z.)
Frühe fortschrittliche Mathematik
Philosophie: echtes Wissen - Sokrates, Kapitel 2
Philosophisches Forschen: ALLES durchdenken, erforschen und ordnen - Aristoteles, Kapitel 3)
Physikwissenschaftliches Zeitalter (ab ca. 1600)
Anhaltende Fortschritte in der Mathematik
Datensammlung und -Auswertung (Das heliozentrische Weltbild - Johannes Kepler, Kapitel 5)
Experimente und Analysen (Gedachtes gilt es mittels Experimenten zu überprüfen - Galileo Galilei, Kapitel 6)
Mathematisch bewiesene Naturgesetze ohne mechanische Erklärung (Ich anerkenne, was ich nicht weiss - Isaac Newton, Kapitel 7)
Elektrizität (Nach 200 Jahren Forschung Strom erzeugen ohne zu wissen was es ist - Alessandro Volta, Kapitel 8)
Elektromagnetismus: Licht, Raum, Materie und Technologie (Michael Faraday, James Clerk Maxwell und Max Planck, Kapitel 9)
Eine gekrümmte Zeit mit Eigenrealitäten sowie masselosen und virtuellen Teilchen (Albert Einstein, Kapitel 10)
Die aus dem Internet verwendeten Bilder enthalten einen Quellenvermerk. Besten Dank den Urhebern sowie für eine Mitteilung bei Nichteinverständnis und im Allgemeinen bei der Entdeckung von Ungenauigkeiten in den Formulierungen (elementarphysik@proton.me).
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