1. Simples Wissen und Wegbereitung - die Zeit vor Sokrates
Schon seit Hunderttausenden von Jahren hatten die Menschen echtes, physikalisches Wissen: wissen was funktioniert. Dieses Wissen beinhaltete zwar noch nicht das "wie funktioniert es", war jedoch grundsätzlich eindeutig, beständig und unzweifelhaft.
Bei den hier aufgeführten Zeitangaben handelt es sich grundsätzlich um erste archäologische Nachweise. Die Zeit einer verbreiteten Anwendung kann wesentlich später liegen.
Seit 2.6 Millionen bis vor 500'000 Jahren
100'000 Jahre...
50'000 Jahre...
20'000 Jahre...
10'000 Jahre...
5'000 Jahre...
Ein gefundener Mauerbogen mit Schlussstein wurde auf ein Alter von ca. 4000 Jahren datiert. Die verbreitete Verwendung von diesem Bauelement erfolgte erst ca. 2000 Jahre später. Zwar war der Bogen im antiken Ägypten und Griechenland bekannt, wurde allerdings als wenig geeignet erachtet. Erst die Römer nutzten den Bogen regelmässig, u.a. auch für ihre monumentalen Bauwerke.
Zeitlich parallel entwickelten sich vor ca. 2600 Jahren mehrere philosophische Strömungen, u.a.
Die griechische Philosophie unterschied sich von den bis dahin gängigen Wahrheitsannahmen dadurch, dass die Dinge sachlich, systematisch und grundlegend hinterfragt wurden. Die Frage lautete: "was ist wahr, wie ist die Realität wirklich".
Die Philosophen waren grundsätzlich uneingeschüchtert von vorgeblichen Wahrheiten früherer Herrscher oder Religionsbegründer. Alte Schriften hatten keinen Wahrheitsanspruch, nur weil sie alt, legendär oder autoritär waren.
Ab 500 v.u.Z.: Beginn des sachlichen Reflektierens über das
Sein
(Ontologie, Heraklit und Parmenides, beide ca. 520-460):
1. was ist (was existiert)
2. was ist nicht (was existiert nicht)
Was ist,
und was ist nicht,
das ist die Frage.
Die Suche nach echtem (wahrem, unverfälschtem) Realitätsverständnis
Durchdenken, bis ins letztmögliche Detail,
und dennoch bleiben zwei Möglichkeiten:
Unterteilte Materie (Atome ) oder fliessendes Sein (panta rhei)?
Im 5. Jhd. v.u.Z. entstand die Vier-Elemente-Lehre des Empedokles (495-435), ein vorwissenschaftlicher, philosophischer Versuch einer Wahrheitsfindung mittels Verallgemeinern und Zuordnen:
Alles besteht aus Erde, Feuer, Wasser und Luft
Aus einem logischen und ordnenden Denken entstanden, galt diese Lehre das gesamte Mittelalter über und wurde auch von wissenschaftlichen Forschern der Neuzeit übernommen. Im 19. Jhd. wurde sie mit dem Nachweis von Atomen und chemischen Elementen definitiv abgelöst.
Zwischen 450 und 380 boten Sophisten (griech.: Weise) für Geld ihr Wissen an. Sie kannten sich in einem oder mehreren Bereichen aus, z.B. Mathematik, philosophisches Gedankengut, Kunst, Handwerk, Politik, Recht, Rhetorik.
Ihre Tätigkeit umfasste politische Beratung, Lehr- und Erziehungstätigkeit in reichen Häusern, Beistand bei Prozessen, Vorträge, öffentliche Disputationen sowie feierliche Reden.
U.a. lehrten sie, mittels geeigneter Rhetorik Meinungen zu beeinflussen. So verhalfen sie ihren Kunden, eigene Interessen durchzusetzen.
Zwischen 750 und 550 waren an den Küsten des Mittelmeers und des Schwarzen Meeres viele griechische Kolonien (Polis) entstanden. Sie lagen relativ weit von den Machtzentren entfernt und waren mit eigenen Verfassungen auch relativ autonom.
Weitere Freiheiten in der Alltagsgestaltung entstanden für die Bürger der Polis mutmasslich auch durch angehäuften Reichtum und durch Sklavenhaltung.
Die lokale Abwesenheit von Königen, Grossherrschern oder zentralen religiösen Führern mag zu einer erhöhten Denkfreiheit geführt haben. Zumindest entstand das erste uns bekannte, sachliche, gründlich philosophische Denken weit weg vom mutmasslich konservativeren und autoritäreren griechischen Festland.
Mit Sokrates (469 - 399), der sowohl den Inhalt als auch die Prinzipien des Philosophierens grundlegend veränderte, wurde Athen definitiv zum neuen philosophischen Zentrum.
Das sachliche und friedliche, wenn auch nicht unkritische Wirken des Sokrates fand zu beachtlichem Anteil unter äusserst widrigen Umständen statt.
Anaxagoras (ca. 499-428) hatte um 462 die ionische Aufklärung nach Athen gebracht und wurde schliesslich der Gottlosigkeit angeklagt (er leugnete die Göttlichkeit der Sonne) und 430 auf Dauer ins Exil verbannt. Damit war die eingeschränkte Gedankenäusserungsfreiheit im damaligen griechischen Machtzentrum deutlich geworden.
Griechenland befand sich in ständigem Konflikt, wenn nicht gegen äussere Gegner (Perserkriege, 500 - 448), dann innerhalb der Stadtstaaten (Peloponnesischer Krieg, 431 - 404). Zwischendurch kam es zu Gräueltaten gegenüber abtrünnigen verbündeten und neutralen Städten (z.B. 427 und 416) und auch innerhalb der eigenen Stadt. So wurden während der Herrschaft der 30 in Athen 404/403 im Verlauf weniger Monate ca.1500 Menschen willkürlich hingerichtet.
Allein aus dem 5. Jhd. v.u.Z. sind seitens der Griechen noch heute an die 90 Schlachten und Belagerungen bekannt.Nicht das damalige Griechenland bzw. deren Menschen waren ausserordentlich und strebten nach dem Guten. Ausserordentlich war das Denken von relativ wenigen Menschen, den Philosophen. Die allgemeine Wertschätzung für sie entstand erst über die Jahrzehnte und Jahrhunderte.
Die Mathematik war in ihren Anfängen fortschrittlich, naturwissenschaftlich war nahezu nichts bekannt. Die Menschen wussten, dass sich die Sonne, Mond, Planeten und Sterne "über die Erde hinwegbewegen" und dass aus "Samen Leben wächst" - aber niemand wusste wie.
Sokrates wusste nicht 'nichts'. Wie alle Menschen wusste auch Sokrates
1. was existiert
2. was sich verändert
3. dass Veränderung Ursache und Wirkung hat (-> Kausalität)
Nicht wissen konnten die damaligen Menschen
Sokrates betrachtete die Dinge sachlich und fundiert. Er war u.a. skeptisch gegenüber Volksmeinungen und Philosophen, die zu wissen vorgaben, was richtig ist und zum Guten führt. Diese Skepsis betraf auch jene Sophisten, die das Erreichen von nachhaltig Gutem (nachhaltigen Vorteilen) mittels lernbarer, geschickt einzusetzender Rhetorik in Aussicht stellten.
Solches stand im Widerspruch mit der beobachtbaren Realität, die von andauernden zwischenmenschlichen und politischen Konflikten geprägt war.
Das Gute
Sokrates wandte sich dem Naheliegenden zu, dem die Lebensqualität bestimmenden menschlichen Denken und Verhalten.
Die damaligen (wie auch heutigen) Fragen bezüglich menschlichen Handelns und Wohlseins waren "was ist gut?", "was ist richtig?".
Die Suche galt dem menschlichen Wohl, das die Folge einer richtigen Gesinnung (Geisteshaltung) und eines entsprechenden Verhaltens ist (Eudaimonie, εὐδαιμονία, von gutem 'eu' Geist 'daimon').
Dass sich Sokrates im Gegensatz zu den Sophisten unentgeltlich in Gespräche begab, zeigt seine Motivation. Sein allgemeines Interesse war auch sein Eigeninteresse. Es ging ihm um eine bessere, falls möglich gute Welt, eine gut funktionierende Gesellschaft.
Wohin menschliches Verhalten mittelfristig führt und an welche Prinzipien die Menschen sich halten sollen, schien ihm nach präziser Betrachtung ungewiss.
Wahrheit
Sorgfältig hinterfragend sensibilisierte Sokrates während Jahrzehnten Interessierte, dass Gedachtes und scheinbar Selbstverständliches oder Offensichtliches überprüft werden muss.
Sokrates im Gespräch (Raffael, 1511)
Nachvollziehbar vermochte Sokrates aufzuzeigen, dass Menschen bei allgemeinen Einschätzungen und bezüglich längerfristiger Konsequenzen von unsicheren Annahmen oder falschen Überzeugungen ausgehen.
Unpräzises bleibt unpräzise, auch wenn es viel Präzision enthält.
Eine Halbwahrheit oder Teilwahrheit ist keine Wahrheit.
In diesem Sinne ist "teilweise richtig" ganz eindeutig "nicht richtig", ungenügend und (noch) falsch.
Das Wissbare
Sokrates wusste, wie wenig er wusste.
Er betonte, dass Wahrheitsprüfung Voraussetzung ist, sowohl für Wissen als auch für gute Entscheidungen, sowohl für individuelle Entscheidungen als auch für dem Volk zugute kommende politische Entscheidungen.
Bei genauer, hinterfragender Prüfung kam Sokrates im Kreis seiner Schüler und Interessierter zum jeweiligen Schluss, dass es diesbezüglich kein simples Wissen gibt, nichts das sich verallgemeinern liesse, keine wahren Grundsätze, die sich auf jede Lebenssituation anwenden lassen und so sicher zum nachhaltig Guten führen. So führen z.B. weder Macht noch Reichtum, weder gute Absicht noch gut durchdachte Theorien, weder Ästhetik- noch Kunstliebhaberei zum nachhaltig Guten, weder individuell noch für die Allgemeinheit.
(Anklicken um zu vergrössern)
Die einzige These, bei der Sokrates jeweils recht behielt: "wir wissen es nicht".
Als Beispiel ein Auszug aus Platons Politeia.
Auch wenn wir nicht wissen wie:
mit unsicherer, vermeintlicher oder falscher Wahrheit ist nachhaltig Gutes nicht erreichbar.
Sokrates achtete ausnahmslos auf eine "innere Stimme", deren Hinweise er als eindeutig beschrieb. Er benannte sie "Daimonion" (von altgriechisch δαίμων, daimon, "Geist(iges)", auch "götlliche Wirkkraft").
Gemäss den schriftlichen Berichten beider Zeitgenossen (Xenophon und Platon) thematisierte Sokrates diese Indikationen insbesondere im Zusammenhang mit seinem Gerichtsprozess. Da sich beide Berichterstatter während dem Prozess nicht in Athen aufhielten, waren sie auf die Berichte von Augenzeugen angewiesen.
Xenophon, selber ehemaliger Schüler des Sokrates, war Historiker. Einleitend äussert er sein Anliegen, Sokrates' Haltung bezüglich Anklage, Verteidigung und Tod bekannt zu machen. Dabei beruft er sich auf ein Gespräch zwischen Sokrates und dessen Schüler Hermogenes. Schon vor dem Prozess darauf angesprochen, warum er sich auf die Verteidigung nicht vorbereite, erwiderte ihm Sokrates, sein Daimonion habe es ihm schon zweifach untersagt. Weiter erklärt Sokrates, dass nach einem bestmöglich geglückten Leben nun sein Tod das wohl Beste für alle Betroffenen ist, auch für ihn selber. Im fortgeschrittenen Alter würde ihm vieles erspart bleiben, die Abnahme der Geisteskraft wie auch körperliches Mühsal und Leiden.
Davon ausgehend, dass jemand am Leben bleiben möchte, wird bei beiden Gerichtsprozessschilderungen (Platon und Xenophon) deutlich, wie scheinbar ungeschickt und überheblich sich Sokrates verteidigte. Er verteidigte sich (offensichtlich in Übereinstimmung mit seiner inneren Stimme) in einer sowohl rechtschaffenen als auch kritisierenden Art. Er nahm keine Rücksicht darauf, was die anwesenden Geschworenen zu einem Freispruch oder milden Urteil bewegt hätte.
Sokrates' Selbstverteidigung in der Vorstellung von Louis Joseph Lebrun, 1867
Um diesen kleinen Unterschied bin ich also offenbar weiser, dass ich eben das, was ich nicht weiss, auch nicht zu wissen glaube.
Sokrates bei Platon, Apologie (hier im Originaltext)
361 von 501 Geschworenen stimmten für ein Todesurteil. Sokrates nahm dieses den Berichten zufolge in Gelassenheit auf sich.
Tod des Sokrates, Darstellung aus dem 19. Jhd.
(Mehr zum Thema "Indikationen" befindet sich im entsprechenden Unterkapitel von "Menschsein und Wohlsein".)
Nach seinem Tod erreichte die Methode des Sokrates und mit ihr das sokratische Prinzip weltweite Bedeutung und Anerkennung.
Das ausnahmslose und umfassende Prüfen von Wissen auf Vermeintlichkeit.
Jeden relevanten Bereich des Daseins, auch jegliches Handeln, gilt es hinterfragend gründlich und ganzheitlich zu durchdenken.
Nach sorgfältiger Prüfung ist es besser einzugestehen, dass man etwas nicht weiss, als an einem ungenügend prüfbaren, scheinbaren 'Wissen' festzuhalten.
Ich weiss,
wenn ich etwas nicht weiss.
Basis von Wissen und Wahrheit
Die überprüfte Echtheit von Wissen erwies sich über die Jahrhunderte als unbedingte Voraussetzung für Wissenschaft.
"Jeden Morgen steigt die Sonne auf" - ist dieser Satz wahr oder unwahr? Nach heutigem Wissensstand ist die Formulierung nicht präzise (die Erde dreht sich), doch Sokrates hätte den Satz vermutlich als wahr bezeichnet. Einerseits ist die Aussage zuverlässig, und andererseits: wie sonst könnte das dermassen zuverlässig Beobachtbare beim damals Wissbaren sein?
Das Problem des "wie sonst kann es sein?" hatten bekanntlich schon die frühen Menschen bezüglich der Metaphysik: nichts anderes ist vorstellbar, also muss es so sein.
So war es seit jeher, auch zur Zeit der griechischen Philosophie, und blieb es bis heute: Wissen entwickelt sich schrittweise und aufbauend. Gewisse Dinge sind nur aufgrund eines aktuellen Wissensstandes erklärbar.
Sogar hohe Intelligenz kann Unbekanntes nicht überspringen. Z.B. war im 16. Jhd. eine sichere Aussage, dass Sterne zu hohem Anteil aus Wasserstoff bestehen, absolut unmöglich, nicht einmal denkbar.
Auch Sokrates und spätere Philosophen wie Platon oder Aristoteles konnten nur im Bereich des für sie Denkbaren denken. Dabei gingen auch sie von Grundsätzen aus, die wir heute als nicht der Realität entsprechend bezeichnen würden.
Ich weiss nicht,
was noch nicht wissbar ist.
Sich nicht zu irren ist nur im Bereich des aktuell Denkbaren möglich. Solange nicht alles grundsätzlich geklärt ist, sind grundlegende Irrtümer nicht erkennbar und unvermeidlich.
Das Problem des Sokratischen Prinzips: Skepsis bezüglich Metaphysik |
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Zeitalter, Interpreten |
Gottheit und Seelen |
Methode |
Platon, Aristoteles (4. Jhd. v.u.Z.) |
zeitgemäss durchdachte Logik (wie anders könnte es sein) |
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Religion (4. Jhd., Kirchenkonzilien) |
Autoritäres Dogma (wer es anders sieht, wird bestraft) |
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Leibnitz (17. Jhd.) |
zeitgemäss durchdachte Logik |
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Kant (18. Jhd.) |
zeitgemäss höchst präzise durchdachte Logik |
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Nietzsche (19. Jhd.) |
Zeitgemäss durchdachte, provokative Logik |
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Evolution und Genetik (19. Jhd.) Metabolismus, Quantenphysik und Relativistik (20. Jhd.) |
Wir wissen es nicht Grundsätzlich kommt Wissenschaft auch ohne Schöpfungsgeschichte und Seelenkräfte aus. In Anbetracht von masselosen und virtuellen Teilchen sowie Singularitäten (Urknall aus dem Nichts und leere Schwarze Löcher) bleibt vieles möglich. |
wissenschaftliche Beurteilung mit Tendenz zu Agnostizismus und Atheismus |
Sieben der Freunde und Schüler von Sokrates haben sich als Philosophen einen Namen gemacht: Platon, Xenophon, Antisthenes, Aristipp, Euklid von Megara, Aischines und Phaidon von Elis.
Innerhalb der sokratischen Dialoge (festgehalten vor allem von seinem Schüler Platon, 428-348) lässt sich das Gedankengut von Sokrates nicht präzise von Platons eigener Philosophie trennen.
Problematisch ist u.a. Platons Neigung zur Metaphysik, die sich bei anderen Schülern des Sokrates nicht wiederfindet.
Heute wirken die Dialoge teilweise unzeitgemäss. Bei den Fragen "was ist gut, was ist richtig, was ist gerecht" wurde von einem abstrakten Guten ausgegangen. Heute würden u.a. die Erkenntnisse der Evolution, der natürlichen Instinkte, der biologischen Programme, des genetischen Metabolismus, der Psychologie und der Soziologie berücksichtigt, sowie gemachte Langzeiterfahrungen, z.B. im Zusammenhang mit Ressourcenverteilung (extrem divergierende lokale und globale Vermögensverteilungsentwicklung), entsprechenden Gegenmassnahmen wie die Formulierung von Menschenrechten oder die Verläufe von Revolutionen (z.B. französische oder kommunistische Revolution) und Diskriminierungen.
Die Inhalte der damaligen Dialoge sind von philosophiegeschichtlichem Interesse. Sie prägten das Denken bis in die heutige Zeit. Ihr Wert für die Entwicklung der Wissenschaft liegt zwar auch in den Inhalten, allerdings mehr noch im Prinzip: das umfassende Prüfen und Sicherstellen, ob etwas wahr ist und sich kurz-, mittel- und langfristig bewahrheitet.
Die antike Philosophie bewegte sich im damals zu denken Möglichen und beinhaltete (wie auch das heutige Denken) unvermeidbare Irrtümer.
Zum Teil wurde die Philosophie allerdings auch aus der damaligen Sicht unnötig spekulativ: nachdem etwas im Rahmen einer möglichen Logik sauber durchdacht war, wurde Wahrheitsanspruch erhoben.
Platon versachlichte die Metaphysik, indem er nach umfassender Betrachtung anstelle von animierten Gottheiten abstrakte Ideen als über allem stehend postulierte.
religiöse Metaphysik (Himmel und Erde) sowie philosophische Metaphysik (Ideenlehre)
Wie die Frühzeitmenschen, die aus einer ihnen möglichen Logik heraus Gottheiten postulierten, hatte auch Platon ausser seiner eigenen Denklogik weder Nachweise noch Indizien für seine metaphysische Ideenlehre.
Platon hinterliess seiner Nachzeit zusätzlich zu Hinweisen auf Sokrates' Leben und Wirken ein höchst metaphysisches Weltbild. Trotz der diesbezüglichen, allgemeinen Kritik bei allen wichtigen damaligen Schulen blieb Philosophie im Anschluss lange beides:
Erstes entwickelte sich vom 17. Jhd. an zu Wissenschaft, während zweites in der Antike zuerst vermindert wurde, in der Spätantike und im Mittelalter erneuten Aufschwung erhielt (Neuplatonismus und Kirchenväter) und seither an Bedeutung verliert.
Bedeutsames mathematisches Wissen wurde schon in der Antike erarbeitet, z.B. in Ägypten, Babylon und Griechenland, dort u.a. durch Thales, Pythagoras, Euklid und Archimedes. Auch bezüglich des Denkens entstand schon bald nach Sokrates ein wissenschaftliches Ordnen und Prüfen (-> Kapitel 3).
Erst 2000 Jahre nach Sokrates entstanden bezüglich der Naturphänomene wissenschaftliche Werke, z.B. durch Forscher wie Galileo Galilei (Kapitel 5) und Isaac Newton (Kapitel 6). Erst durch wiederholbare Experimente und mathematische Verifizierung begann der sokratische Anspruch an Wissensprüfung allmählich zu einem naturwissenschaftlichen Standard zu werden.
Überprüfung mit Experimenten und Berechnungen, u.a. Galileo Galilei
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