Dieses Kapitel darf von Lesern durchaus skeptisch (im ursprünglichen Sinne von "zu überprüfen") betrachtet werden.
Durch zufällige Mutationen ist die Sehkraft der Adler immer schärfer, der Geruchsinn der Wölfe immer ausgeprägter geworden. Unterschiedliche Mutationen brachten diversen Tierarten wichtige Überlebensvorteile.
Jahrtausendelang blieb nicht nur die Evolution, sondern blieben auch diverse Sinne bei verschiedenen Tierarten dem menschlichen Wissen verborgen.
Dass Lebewesen sehen, hören, riechen, tasten und schmecken können ist fraglos und unabhängig davon, wie sie es tun oder wie weit unsere Forschung die Mechanismen schon analysierte. Wie die Natur dies geschafft bzw. ermöglicht hat, ist von sekundärer Bedeutung. Fakt ist: sie hat es geschafft, es war möglich und es ist prüfbar real.
Durch eine zufällige Mutation konnte durchaus ein weiterer Sinn entstehen, der für Menschen auf Anhieb nicht erkannt wurde.
Zweifellos reagieren Lebewesen auf ihre Umwelt in unterschiedlicher Weise, entweder automatisch und ohne bewusste Kontrolle (durch Reizreaktionen und Instinkte) oder bewusst, indem sie wahrnehmen, agieren, Erfahrungen sammeln und lernen.
Wissenschaftlich stellt sich die Frage, ob, wann und wo in der Evolution schon vor der Intelligenzentwicklung ein Punkt erreicht wurde, wo simple Instinkte eine Weiterentwicklung nicht zulassen würden.
Jedes Detail lebendigen Daseins ist "biologischer Hightech", von der kleinsten Struktur über DNA und Zellen bis hin zu Organen, Sinnen und Abstimmungen im Stoffwechsel und Verhalten.
Das diesbezügliche heutige Wissen war vor wenigen hundert Jahren noch nicht einmal erahnbar. Schliesslich erwies sich all das damals magisch Scheinende als physikalisch nachvollziehbar und erklärbar, während "echte Magie" (z.B. Hellsehen, Prophezeien, geistige Kräfte) keinen einzigen Fortschritt oder prüfbaren Nachweis erzielte.
Die Feststellung, dass sich in Anbetracht der immer komplexer werdenden Lebensformen schon vor der Entwicklung der Intelligenz ein zusätzlicher Sinn entstand, erweist sich bei genauer Betrachtung als schlüssig. Ein Sinn, der auf die unerschöpfliche Datenbank fraktaler Teilchen zugreifen kann, mit all den dort gespeicherten Kompositions- und Ereignismöglichkeiten, eröffnet für die evolutionäre Weiterentwicklung von Lebewesen neue Möglichkeiten und erklärt Wesentliches bis anhin Unerklärbares. Nennen wir diesen Sinn "Fraktalindikation", ein zusätzlicher biologischer Sinn, der wie alles im Verlauf der Evolution Entstandene der Arterhaltung und Selbsterhaltung dient und (Verhaltens-)Anweisungen gibt, physikalisch basierend auf Spannung und Entspannung, ein Sinn, der den damit ausgestatteten Lebewesen ein zusätzliches, grundlegendes, simples "Richtig" und "Falsch" vorgibt.
Im Verlauf der menschlichen Evolution ist dieser Sinn, weil sehr "fein und leise", übergangen worden, kann allerdings prüfbar wiederentdeckt werden.
Argumente für die Existenz der Fraktalindikation:
Sokrates hatte eindeutig den Zugang zur Fraktalindikation gefunden (siehe Kapitel "echtes Wissen"). Er stand explizit zu dieser Wahrnehmung, befolgte sie ausnahmslos, betonte vermehrt ihre Eindeutigkeit und nannte sie Daimonion (altgriechisch δαίμων‚ 'geistige Kraft' oder 'göttliches Wesen‘).
Es macht einen grossen Unterschied, ob der tatsächliche Ursprung dieser Indikationen ein Wesen oder eine Kraft bzw. ein Mechanismus ist: ein Wesen hat eine Individualität mit Absicht und eine Wirkung, ein Mechanismus hat keine Absicht, nur eine Wirkung.
Allerdings konnte Sokrates anhand des damaligen Wissenstands diese eindeutige Wahrnehmung nicht deuten, weder ihren Ursprung noch ihre Funktionsweise. Wie auch bei anderen Dingen befand er aufrichtig, wie wenig er wahrlich wissen konnte. Zugleich unterlag er bei seinen Äusserungen zu seinem Daimonion dem Problem innerhalb des sokratischen Prinzips. So betrachtete er das Phänomen als etwas Metaphysisches.
Weder seine Mitwelt noch seine Nachwelt wusste das Phänomen einzuordnen. Man konnte nicht anders, als irrtümliche Erklärungsversuche zu tätigen. In Anbetracht der herausragenden Bedeutung von Sokrates und der global nahezu uneingeschränkten Anerkennung seiner Leistung wurde diese seine Feststellung des Daimonions allerdings respektiert und nur relativ selten abgewertet.
Fraktalindikation ist aktuell nur individuell erfahr- und überprüfbar. Erst wenn eine genügend grosse Anzahl Menschen zu ihrer Fraktalindikation gefunden hat, können diesbezüglich statistische Untersuchungen vorgenommen werden.
Seit ca. 3.5 Milliarden Jahren entwickeln sich auf der Erde Materiekompositionen, die sich sowohl duplizieren als auch mittels mechanischen 'Geräten' (Organen) die Umgebung wahrnehmen können.
Dass Lebewesen ihre Umgebung pixelgenau wahrnehmen können ist nicht bestreitbar. Wie im Detail z.B. die Sehfähigkeit bzw. die höchst komplexe Sensorik bezüglich elektromagnetischer Wellen entstand, ist im Grundsatz beantwortet: das "Wie" ereignet sich zufällig durch Mutationen. Das Ergebnis musste im Anschluss nützlich sein und zuverlässig funktionieren.
Erst seit ca. 400 Jahren, nach weit über einer Million Jahren des immer intelligenter werdenden Daseins, hat die Menschheit die wahren Zusammenhänge der Ereignisse innerhalb der anorganischen und der organischen Realität tatsächlich zu erkennen begonnen.
Die heute bekannte Evolution von Lebewesen und deren Sinne beantwortet sowohl das "Wie entstand diese fragliche Fraktalindikation?" als auch das "auf welche Daten greift sie zurück?" und "wozu dient sie?":
Sie hat Zugang zu universellen Daten, die in jedem fraktalen Teilchen grundsätzlich vorhanden sind.
Sie vermittelt Daten und Impulse, die der Selbsterhaltung und insbesondere der Arterhaltung dienen.
Mutmasslich besitzt noch vermittelt sie Wissen, sondern liest und vermittelt sie physikalische Spannungsmuster. Der Sinn koordiniert die Instinkte und damit die Bewegungen von Lebewesen, was vor allem in komplexen Situationen dienlich ist.
Gleichzeitig ermöglicht die Fraktalindikation eine Entwicklung organischer Komplexität über die Grenze hinaus, die mittels Nutzung von Nahwahrnehmung (Berührung) und Fernwahrnehmung (z.B. Schall und Elektromagnetismus) erreicht werden kann.
Da die Fraktalindikation Zugang zu universellen Daten hat, besteht ein hypothetischer Zugang zu sämtlichen universellen Daten. Dieser Zugang bleibt allerdings hypothetisch, weil der entstandene Sinn einzig Verhaltensindikationen vermitteln kann, die der Selbst und Arterhaltung dienen.
Diese Einschränkung ist vergleichbar mit einem industriellen Mega-Chip, der sämtliche Daten enthält, während das Lesegerät und damit die Lesemöglichkeit der Daten nur für einen spezifischen Teil der Daten vorhanden ist. Der Chip existiert, die Daten existieren, doch der Zugang ist eingeschränkt.
Die Plausibilität der Existenz eine solchen Sinnes liegt momentan einerseits in der Alternativlosigkeit für zu Erklärendes (z.B. die Aussagen von Sokrates oder gewisse Fähigkeiten von Lebewesen), andererseits, im Fall von persönlicher Anwendung, in der individuellen, sorgfältigen Analyse (siehe auch nächstes Kapitel).
Intelligentes "grobes" Verhalten überdeckt die Anweisungen der Fraktalindikation vollends. Die Fraktalindikation ist ein "leiser Sinn", der nur bei innerer Ruhe wahrgenommen wird.
Mit dem Oberziel der Arterhaltung führen die Fraktalindikationen ein Individuum zuerst in eine erfahrungsgemäss lange andauernde Grundlagenbereinigung, physikalisch betrachtet in eine Entspannung: persönliche Missverständnisse, Irrtümer und falsche Glaubenssätze werden dabei aufgelöst. Sowohl das Denken als auch das Empfinden gilt es zu klären. Es entsteht eine zunehmende Entspannung.
In Anbetracht der über viele Generationen weitergegebenen und individuell während Jahren und Jahrzehnten entwickelten Denk- und Empfindungsmuster erweist sich dieser Prozess als komplex und aufwändig.
So werden Menschen in einer ersten Phase in Situationen geführt, wo sie ihre Irrtümer und verfälschten Empfindungen bzw. falsches Interpretieren ihres Empfindens erkennen und klären können, sowohl gedanklich als auch emotional.
Viele dieser Ereignisse gehen mit einer erneuten Erfahrung der eigenen Spannungsmuster einher und erweisen sich dann als Sackgassen, die insofern keine Sackgasse sind, als dass am Ende eines solchen Prozesses Klarheit entsteht: das eigene Denken oder Verhalten war irrtümlich, das eigene Empfinden übersteigert oder abgestumpft. Auf diese Weise kann man sich von diesem irrtümlichen Denken und dem entsprechenden Handeln und Empfinden lösen.
Das Loslassen diverser Glaubenssätze und Gewohnheiten ist anspruchsvoll. Loszulassen gilt es z.B. ein gedankliches Zurechtdenken einer vermeintlich positiven Zukunft. Oft fehlt die innere Bereitschaft auf Handlungen zu verzichten, die zwar entfremdet und dennoch ein kurzfristiges Wohlsein generieren.
Schliesslich gelangt man auf diesen "Umwegen" zur Erkenntnissen bezüglich der Bedeutung der eigenen, genetisch vorgegebenen Natürlichkeit, der eigentlichen körperlichen natürlichen Einfachheit und Genügsamkeit: der Körper funktioniert von selber. Sowohl Bedürfnisverkennung als auch kompensierende Hyperaktivität als auch ständiges Denken sind belastend, führen zu chronischen Störungen.
Davon letztlich befreit entsteht ein freiwilliges, genügsames, stimmiges Dasein, das im selben Augenblick auch der Arterhaltung dient: es bleibt kein Interesse vorhanden an übertriebenen Konflikten sowie kein Bedürfnis, die heute schwere Belastung des Planeten mit Kompensationshandlungen (u.a. Hyperkonsum, Hypermüllanhäufung, chronisches Herumreisen...) oder einem Aufrechterhalten einer globalen Ungleichverteilung aufrecht zu erhalten oder noch weiter zu verschärfen. Zudem entsteht auch die Einsicht, dass es nutzlos ist, Mitmenschen zu Veränderungen zu drängen: solches führt zu Spannungen und resultiert im besten Fall in Symptomverschiebungen.
Was sich beim Befolgen der Fraktalindikationen fügt, fügt sich ganzheitlich und nachhaltig. Wichtig ist die Feststellung, dass Loslassen nicht zu eigentlichem Verlust führt. Natürliche Genügsamkeit ist ausschliesslich entspannend. Selbstverständlich gilt es auf dem Weg zu natürlicher Genügsamkeit viel loszulassen. Ein solcher materieller Besitz- oder Sicherheitsabbau erweist sich schliesslich als persönlicher Gewinn und als Voraussetzung für natürliches Wohlsein.
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